Der Autor

Über den Autor Jason Dark

13. Juni 1973. Stolz hält Helmut Rellergerd ein Romanheft in den Händen. Es ist der erste Band einer neuen Heftroman-Reihe des BASTEI-VERLAGs. Sie nennt sich GESPENSTER-KRIMI mit dem Untertitel „Zur Spannung noch die Gänsehaut”. Der Titel des Romans lautet „Die Nacht des Hexers”, das Pseudonym des Autors - Helmut Rellergerd - ist „Jason Dark”, und der Held, dem der Autor in diesem Roman zum ersten Mal Leben eingehaucht hat, heißt „John Sinclair”.


Niemand im Bastei-Verlag, auch nicht Helmut Rellergerd, der seit dem 1. Januar dieses Jahres seinen alten Beruf als Chemotechniker kurzentschlossen an den Nagel gehängt und das Angebot des Bastei-Verlags, als Redakteur in die Romanredaktion einzutreten, angenommen hat, ahnt in diesem Moment, dass es später einmal als historisches Datum gilt.
Heute wissen wir es besser. 27 Jahre und fast 1500 Sinclair – Romane später stehen der Autor und alle, die ihn und John Sinclair die ganzen Jahre über begleitet haben, stolz vor einem Werk, das fast unglaubliche Ausmaße angenommen hat, bedenkt man, dass ein Mann allein es mit seiner unerschöpflichen Phantasie geschaffen und bis auf ein paar Romane in der Anfangszeit alles selbst geschrieben hat.

Geboren wurde Jason Dark unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945, noch in den letzten Kriegstagen. Sein Geburtsort war Dahle, eine kleine Stadt im Sauerland. Zwei Wochen später zog es Mutter und Kind jedoch wieder in die Heimatstadt Dortmund. Dort wuchs er auf und ging zur Schule. Zuerst zur Volks-, danach zur Realschule, die er mit dem Zeugnis der Mittleren Reife abschloß. Eigentlich hatte er Journalist oder Reporter werden wollen, aber dagegen hatten seine Eltern etwas. Früher gehorchte man noch, und so erlernte er einen „anständigen” Beruf. Er wurde Chemotechniker.
Nebenbei begann er zu schreiben. Kleine Geschichten, nie einen Roman. Das änderte sich, als er 1966 zur Bundeswehr eingezogen wurde. Da schrieb er seinen ersten Roman, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei-Verlag. Er wurde sogar angekauft, und so war sein Berufstraum auf Umwegen doch noch in Erfüllung gegangen.
Anfang 1973 gab er seinen Beruf als Chemotechniker auf und trat als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei-Verlags ein. Er schrieb weiterhin Romane - für die Krimi-Serien Cliff Corner, John Cameron, Jerry Cotton, Kommissar X und Franco Solo, aber auch für Western-Reihen, u. a. für Lassiter.

Als der Bastei-Verlag eine neue Reihe auf dem boomenden Gebiet des Horrorromans plante, wurden Autoren gesucht, die die ersten Romane schrieben. Helmut Rellergerd schrieb Band 1 der neuen Reihe, und es war der erste Sinclair-Roman.
Ab diesem Zeitpunkt drehte sich das Erfolgskarussell immer schneller. Bald mußte Jason Dark, wie sich der Autor nun nannte, jeden Monat vier Heftromane und ein Taschenbuch schreiben. Schnell schuf er einen Vorlauf von 20 - 30 Romanen, alle geschrieben auf einer alten mechanischen Olympia-Schreibmaschine. Elektrische Schreibmaschinen oder gar Computer waren ihm immer suspekt.
Der Erfolg seiner Sinclair-Serie war nicht nur daran zu erkennen, dass sie zu einer der meistverkauften Roman-Serien in Deutschland wurde, sondern auch an den vielen Leserbriefen, von denen in seinem Büro in Ordnern mehr als 100000 in den Regalen stehen. Sein Kontakt zu seinen Lesern war immer sehr nah. Bei Autogrammstunden schrieb er sich manchmal die Finger wund, und die Begegnungen mit seinen Fans auf der Frankfurter Buchmesse oder bei Romanheft-Börsen sind für viele Leser unvergeßliche Höhepunkte gewesen.
In den achtziger Jahren schrieb er dann unter dem Pseudonym Red Geller für Pelikan 20 Romane einer Jugend-Serie mit Namen „Das Schloßtrio”.

Im Jubiläumsjahr 1997, in dem der 1000ste Heftroman seiner Sinclair-Serie erscheint, erfüllt sich für ihn ein Traum, den wohl jeder Autor träumt: seine Romane werden verfilmt. Der erste abendfüllende Film „Die Dämonenhochzeit” lief im April mit großem Erfolg im Fernsehen, weitere sind von RTL sofort nach der Ausstrahlung in Auftrag gegeben worden. Zum Jubiläum gibt es außer dem Lexikon noch ein Sinclair-Comic-Album sowie ein fantastisches Computerspiel.

Die Schaffenskraft von Jason Dark ist auch heute, da er die magische Zahl 1000 mit seiner Sinclair-Serie längst überschritten hat, noch ungebrochen. Die Schubladen seines Schreibtisches sind voll von neuen Ideen, mit denen er seine Leser irgendwann überraschen wird.

Aus: „John Sinclair Lexikon”
ISBN 3-404-13899-6

BASTEI LÜBBE

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